Donnerstag, 5. Oktober 2017

Holiday on #instaisland: Santorini...

5 Do's und 5 Don'ts auf der Trauminsel:

Santorini ist eine Trauminsel, das steht fest.
Nur sind wir nicht die Ersten, die das festgestellt haben, sondern schon zahlreiche Filme (z.B. Mamma Mia oder The Sisterhood of the Traveling Pants) wurden dort gedreht und machten sie zu einer Hochburg des Tourismus. Dies ist gut, denn die sehr trockene Insel lebt davon. Wie man den Urlaub auf der Insel trotzdem ohne Menschenhass übersteht, verrate ich euch in den folgenden Punkten:

DOs:

DO #1: Unabhängig reisen
Bei der Buchung der Reise sollte man darauf achten, möglichst einen direkten Flug auf die kleine Insel zu bekommen. Der süße, kleine Flughafen wird zwar nicht von allen europäischen Städten angeflogen, dadurch ist er aber auch nicht so voll. Anders geht es am Hafen "Athinios" zu: Hier legen sowohl Ausflugsboote, als auch Fähren von Athen an. Das macht den Hafen zu einem ungemütlichen Verkehrsknotenpunkt, an dem Stress vorprogrammiert ist.
Auf der Insel gibt es einen öffentlichen Bus, den wir aber nicht nutzten und daher wenig über die Fahrzeiten und die Pünktlichkeit sagen können. Wir haben uns ein Quad gemietet, was wir aufgrund der Unabhängigkeit und des angenehmen Fahrtwindes absolut empfehlen können. Man sollte sich allerdings einen solchen motorisierten Untersatz nur mieten, wenn man sich wirklich sicher fühlt (ich spreche aus Erfahrung). Laut unseres Hotelmanagers ist das Auto auf den kurvigen, staubigen Straßen der Insel die sicherste Fortbewegungsmöglichkeit. 
DO #2: Einheimische suchen
Es sind nicht viele Griechen, die das ganze Jahr über auf der Insel leben. Die meisten leben vom Tourismus und sind daher auch nur in der Hauptsaison vertreten. Sie leben dann aber in den kleinen Dörfern, die wegen der berühmten Blicke von Firà oder Oía von Touristen vernachlässigt werden, die aber definitiv einen Ausflug wert sind. Megalochori und Pyrgos waren auf der Insel hier meine Favoriten, in die sich Busreisen und Touristenstörme nur selten verirren.

Ein weiterer Geheimtipp ist die Schwesterinsel "Thirasia". Deren Bewohner sprechen von Ihrer Insel selbst als "Santorini vor 30 Jahren" und hier kann man nach dem steilen Anstieg, den man wahlweise auch auf einem Muli bestreiten kann, die Idylle und ein atemberaubendes Panorama genießen. 

DO #3: Frühaufsteher sein
Um auf die für Ihre berühmten blauen Kuppeln und weißen Häuser bekannten Küstenstädte Oía und Firá zurückzukommen: Diese sind absolut sehenswert.

Wunderschön an die Steilküste gebaute Mischungen aus strahlendem Weiß, königsblauen Kuppeln und intensiv pinker Bougainvillea. Um einen halbwegs ungestörten Blick auf das Meer zu haben, sollte man beide Orte am frühen Morgen besichtigen, weil ab 11 Uhr kein gemütliches Schlendern mehr möglich ist. Auch in den archäologischen Ausgrabungen von Akrotiri lohnt es sich ein bisschen früher dran zu sein, um diese in Ihrer Fülle ungestört bewundern zu können.
Am überfülltesten ist vor allem in Oía zum Sonnenuntergang. Sowohl mit Bussen als auch mit Booten werden Touristen für den Sonnenuntergang nach Oía gekarrt. Wir haben uns dagegen entschieden und den Sonnenuntergang lieber am südlichsten Teil der Insel am Leuchtturm "Pharos" genossen. 
DO #4: Schnorcheln gehen
Auf Santorini gibt es das klarste Meerwasser, das ich in meinem Leben bisher gesehen habe. Das liegt unter anderem am Vulkansteinstrand, der die Insel größtenteils umgibt. Zum Hinlegen vielleicht nicht ganz so bequem, aber dafür nicht ganz so hartnäckig wie feiner Sand. Besonders beeindruckend ist der Red Beach, an dem der Strand in einem intensiven Rot gefärbt ist. Hier tummeln sich einige Touristen, aber etwas abseits vom Hauptstrand findet man süße Buchten mit großen Felsen, um die sich die Wellen und die Fische tummeln. Hier findet man alles, was das Schnorchlerherz beehrt.

DO #5: Lokale Küche genießen
Obwohl Santorini selbst aufgrund des Klimas beinahe keine Landwirtschaft hat, kann man hier trotzdem wirklich sehr typisch und gut essen. Berühmt ist vor allem der Wein, der uns nicht wirklich überzeugte und relativ hartschalige Tomaten, die sehr schmackhaft waren. Besonders Fisch und Meeresfrüchte sind natürlich zu empfehlen, weil man hier davon ausgehen kann, dass es wirklich lokale Küche ist. Sehr zu empfehlen ist natürlich auch der griechische Feta oder Saganaki. 
Einen Restaurant-Tipp, den ich guten Gewissens geben kann, weil wir selbst zweimal ausgezeichnet hier gegessen haben, ist "The Cave of Nicolas" in Akrotiri. Hier sitzt man draußen schön mit Meerblick und innen ist das Restaurant ein, in den Fels gehöhlter Hobbitbau, der durch seinen urigen Charme verzaubert (Link zum Restaurant).


DON'Ts:

DON'T #1: Tourismushochburgen besiedeln
Santorini ist mit 76km² und einer Höchstlänge von 18km eine wirklich kleine Insel, auf der man alle Orte innerhalb von einer Orten gesehen haben kann. Manche Orte sind hierbei sehenswerter als andere. Wirklich abraten können wir von "Kamari". Dieser Ort ist für den Tourismus herausgestampft worden und besitzt keinen Funken vom Charme, der Santorini ausmacht. Am Strand reiht sich Schirm an Schirm innerorts Hotel an Hotel. Wir waren froh bei der Buchung nicht diesen Ort gewählt zu haben. Eine ähnliche Strandkulisse zeigt sich in Perissa, wo man jedoch an den Felsausläufen des höchsten Berges der Insel Profitis Ilias baden kann, was ebenfalls einen gewissen Charme hat. Außerdem ist die Kirche von Perissa eine der grössten der Insel und mit Ihren 5 blauen Kuppeln und einem verzierten Turm eine Sehenswürdigkeit. 

DON'T #2: Der Masse folgen:
Wie bereits beschrieben, sollte man versuchen gegen den Storm zu schwimmen, weil man sonst in der Masse untergeht. Der Sonnenuntergang von Oía ist tabu. Auch der Strand "Ammoudi Bay", zu dem man von Oía über eine Treppe laufen kann, oder alternativ mit dem Fahrzeug über eine Küstenstraße befahren kann, ist völlig überlaufen. Und das, obwohl nur 200m weiter eine ebenso schöne Bucht lauert. Über eine unscheinbare Abzweigung gelangt man zur "Katharos Lounge", wo man einen tollen Blick auf die Bucht hat und sehr gemütlich sitzen und essen kann (Link zum Restaurant). In dieser Bucht konnten wir am späten Nachmittag fast allein baden gehen. 
DON'T #3: Pauschaltourist sein
Natürlich sollte man bei der Buchung seiner Reise darauf achten, möglichst keine überteuerten Angebote zu wählen. Die Insel gilt zu Recht als eine der teuersten Griechenlands, muss aber nicht so teuer sein, wenn man die Touristenfallen umgeht. Diese heißen vor allem "Busreisen". Hier wird man mit einer Menge anderer Reisewütigen in den Bus gepfercht und holt sich dank Klimaanlage eine nette Erkältung. Halt macht man nur an den Touri-Hotspots, weil genau die wollen wir doch sehen oder?!
Ebenfalls teuer und touristisch sind Bootstouren, zu den nahen Vulkaninseln und der Schwesterninsel Thirasia. Für Individualität kann man hier noch viel mehr ausgeben, was sich vielleicht lohnt, uns aber zu teuer war. 
Wir entschieden uns einen Tag eine Tagesausflugstour zu den Inseln zu machen und verstanden die geführte Tour eher als Option. Das Ausflugboot war sehr voll, aber dies war eher eine gut temperierte Busfahrt und an den Stops machten wir uns bis zur Weiterfahrt selbstständig.

DON'T #4: In den Sommerferien reisen
Auf Santorini wird es nie richtig kalt und bis in den November bleibt es sommerlich warm. Mitte/Ende September hielten wir es bei 28-33°C sehr gut aus. Im Juli/August können die Temperaturen die 40 Grad Marke knacken.
Vorteil ist, dass immer eine angenehme Brise vom Meer her weht, Nachteil, dass die Sommerferien wirklich die Hauptreisezeit sind und dann die kleine Insel überbevölkert ist.
Hotels und Flüge sind circa doppelt so teuer und auch vor Ort nutzen die Touristenfallen die Reisewut aus, um ein besonders gutes Geschäft zu machen. Im September ist die Saison noch lange nicht vorbei, aber immerhin findet man günstigere Angebote und ein gutes Stück weniger Touristen.

DON'T #5: #instaisland zu wörtlich nehmen
Ich habe Santorini schon vor unserer Reise liebevoll "Instaisland" getauft, weil gefühlt keine andere Insel die Instagram-Sommerlandschaft so bevölkert wie dieses kleine Archipel.
Blaue Dächer und weiße Häuser ohne Ende.
Und natürlich wollte auch ich mein perfektes Instagram-Bild schießen. Bilder machen Spaß und können tolle Erinnerungen an einen wirklich schönen Urlaub sein, aber nur wenn man die Erlebnisse, die diese Erinnerung ausmachen wirklich genießt.
Ich habe mich nicht zu selten dabei ertappt, wie ich eine Kulisse nur durch die Linse betrachtete und nicht mit bloßem Auge. Letztendlich sollte es nicht um die Instagramtauglichkeit der Bilder gehen, sondern darum einen unvergesslichen Urlaub auf dieser malerischen Insel zu haben.