Mittwoch, 9. November 2016

Une année de cauchemar...

Dieses Jahr ist wie eine Ansammlung von Albträumen
Immer wieder passieren Dinge, von denen ich mir wünsche, sie wären nur geträumt. 
Ich fühle mich wie im falschen Film, kann mir nur die Augen reiben, bin sprachlos. 

Angefangen damit, dass im März, als ich in Brüssel war, ein islamistischer Anschlag verübt wurde. Damals saß ich am Frühstückstisch und konnte nicht fassen, dass das der Ort sein sollte, wo ich nur Tage davor meine beste Freundin freudestrahlend empfangen hatte. Nur 500m von meinem Arbeitsplatz entfernt, passierte das zweite Attentat und ich konnte nur online verfolgen was sich da, direkt vor dem Büro, auf der Straße abspielte. 
Ich war wie in Trance, realisierte erst durch besorgte Nachrichten und Anrufe, dass ich wirklich mitten im Geschehen war. 

Im Juni folgte dann ein weiterer Moment, in dem ich mir nichts sehnlicher wünschte als aufzuwachen. Der Brexit wurde Wochen, sogar Monate vorher diskutiert und breit getreten und ich als stolze Europäerin dachte mir, man könnte gar nicht anders als die Vorteile der EU zu sehen. Prognosen sahen alle das Verbleiben der Briten in der Europäischen Union voraus und so konnte ich eigentlich gut schlafen. Am Morgen darauf kam dann das böse Erwachen. Großbritannien hatte für den Brexit gestimmt. Schlechte Wahlbeteiligung. Knappes Ergebnis. Entsetzen. Wut. Spott. 

Und heute, am 9.11.2016, frage ich mich wirklich, wohin das alles noch führen soll? 
Die Welt ist unberechenbar geworden. Gesunder Menschenverstand ist dahin. Politik ist kein Miteinander sondern ein Gegeneinander geworden. Ein Name lässt mir einen Schauer kalt den Rücken herunterlaufen: 
Trump. Präsident Donald Trump. 
Das hört sich nun wirklich nicht realistisch an. Eher wie in einem sehr schlechten Film. Einer Reality Show. Einer Satire. Vor gut einem Jahr, als er anfing zu kandidieren, war es auch nicht mehr als ein schlechter Scherz. Dann wurde es Ernst. Sein Wahlkampf wurde verletzend, bodenlos, rechtswidrig. Und er bekam immer mehr Zuspruch. 
Gestern Abend war ich trotzdem überzeugt, dass es noch ein bisschen Vernunft gibt. In Amerika. Auf der Welt. Ich bin mit dem sicheren Gefühl eingeschlafen, dass Amerika heute seinen ersten First Husband feiern kann.

Seit heute Morgen habe ich mich geweigert aufzuwachen. Möchte lieber weiter in meiner Traumwelt der Traumfabrik bleiben. Möchte nicht wahrhaben, dass es dazu kommen konnte.
Hohe Wahlbeteiligung. Unverständnis. Gefühlslosigkeit. Ich kann nicht darüber lachen, wie so viele es tun in sozialen Netzwerken. Kann nicht weinen. Nicht mal wütend sein. 
Ich kann es schlichtweg nicht akzeptieren. Will es nicht wahrhaben. 

Wie es jetzt weitergeht, weiß ich nicht. Kann es nicht wissen. Niemand kann das. 
Am liebsten würde ich weiter schlafen, denn Aufwachen bedeutet in einem Albtraum zu leben.  

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