Donnerstag, 30. Juni 2016

La procrastination ou l'angoisse de la feuille blanche...

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. 
Diesen Satz habe ich mit den Kinderschuhen angezogen bekommen. Erledige etwas gleich, sonst vergisst du es. Natürlich habe ich mich daran gewöhnt, Dinge sofort zu erledigen. Ich gebe meine Bücher gleich zurück, wenn die Mail von der Bibliothek kommt. Ich bezahle meine Rechnungen gleich, wenn der Brief kommt. Ich packe gleich aus, wenn ich nach dem Urlaub nach Hause komme. 
Ich bin zu einer Macherin erzogen worden. 
Und eigentlich war ich darauf auch immer sehr stolz. Dass ich nicht immer lange hin und her überlege, sondern Nägeln mit Köpfen mache, habe ich immer als eine meiner stärksten Eigenschaften gesehen. Spontanität, Willensstärke, Unternehmergeist. 

Trotz meiner "Jetzt oder nie"-Einstellung habe ich zu schwimmen begonnen. Ich habe meine Motivation und mein Selbstvertrauen verloren und bin ins Wackeln geraten. Ich habe meinen Bachelor fast in der Tasche und habe noch keinen Plan für meine Zukunft. Ich habe mein Bachelorarbeitsthema und habe noch nicht die Überzeugung sie anzumelden und zu schreiben. Ich habe meinem Blog seit über einem Monat keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. 
Ich schwimme. Zwischen hier und da. Zwischen jetzt und später. Zwischen dies und das. Meine Gedanken kreisen, fassen ein Ziel und lassen es wieder fallen. 
Ich versuche mich zu zwingen, produktiv zu sein, etwas zu Papier zu bringen, einen Plan zu machen. Aber immerzu scheitere ich am leeren Blatt. 
Früher sind mir die Wörter nur so zugeflogen. Jetzt scheitere ich am ersten Satz. Am ersten Schritt, der bekanntlich ja immer der schwerste ist. 

Den ersten Schritt musste ich gehen und diesen bin ich gegangen. Ich habe ein Praktikum ab Oktober in München gefunden. Ich werde in einem internationalem Schmuckunternehmen im Bereich Marketing und Sales France ein Praktikum machen. Ich habe endlich wieder einen Plan. 
Mit diesem Lichtblick kam auch meine restliche Motivation zurück. Ich habe meine Bachelorarbeit angemeldet. Und heute schreibe ich für meinen Blog. 

Ich weiß, dass es vielen so geht. Oftmals schieben wir Dinge, die uns nicht gefallen von uns weg, vertagen sie auf später.
Ich wollte meine Ängste vor einer unsicheren Zukunft und einem zu schnellen Ende meiner Studienzeit einfach nicht in mein Leben lassen. Habe sie aufgeschoben. 
Ich will immer noch nicht, dass es aufhört. Dass ich aus Regensburg in einem Monat wegziehe, bereitet mir Bauchschmerzen. Ich will mir nicht vorstellen wie kompliziert es sein wird mit den Leuten, die ich hier kennenlernen durfte, Kontakt zu halten. Ich will mir nicht vorstellen nur noch zu Besuch in diese Stadt zu kommen, die ich so sehr lieben gelernt habe. Ich will mir nicht vorstellen, dass schon wieder ein großer Lebensabschnitt zu Ende geht, obwohl er doch gefühlt gerade erst begonnen hat. Ich will nicht, aber ich muss. 
Mir bleibt nichts anderes übrig als zu akzeptieren, dass die Zeit nicht stehenbleibt. Mir bleibt nichts anderes übrig als Veränderung in meinem Leben zu akzeptieren. Mir bleibt nichts anderes übrig als den ersten Schritt zu machen. 
Besser ist es, ich mache den nächsten Schritt bewusst. Ich will nicht stolpern, nicht hinfallen, in niemanden hineinlaufen, gegen keine Mauer laufen, nicht im Drehkreuz stecken bleiben und sicher nicht stehen bleiben. Ein Schritt nach dem anderen, dem Gipfel, der Sonne entgegen. 

1 Kommentar:

  1. Mach es wie bei Momo, nur an den nächsten Besenstrich denken...das Ende der Straße kommt dann ganz automatisch und das vermutlich schneller als man denkt (und einem lieb ist). Und auch wenn ich an der Kreuzung anders abbiege, werd ich dir doch mal wieder vor die Füße stopern ;)

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