Mittwoch, 25. Mai 2016

Cœur affamé...

Hungriges Herz.

Mir ist aufgefallen, dass ich schon seit Ewigkeiten keine Empfehlungen für Bars, Cafés oder Restaurants mehr gegeben habe. Generell habe ich meinen Blog sehr vernachlässigt. Leider habe ich dank meiner Haus- und Bachelorarbeit ganz vergessen wie viel Spaß mir Schreiben machen kann, wenn ich mal keine fachsprachlichen Formulierungen suchen, oder nach jedem Absatz eine Quellenangabe setzen muss. Auf meinem Blog schreibe ich wie es mir gefällt. 

Und heute soll es mal wieder eine Empfehlung geben, die alle Münchner, Nach-München-Reisende oder Wahlmünchner gerne einmal ausprobieren können, wenn sie noch nicht da waren. Am Ufer der Isar, in der Frauenhoferstraße 42, im Herzen des Glockenbachviertels befindet sich das Café "Hungriges Herz", in dem ich erst kürzlich mit einer Freundin zum Frühstück geschlemmt habe. Neben Frühstückklassikern aus allen Herren Ländern, gibt es auch interessante Frühstücksideen für alle Herren Geschmäcker. Hier findet jeder etwas, egal ob Blutgruppe A oder B. An dieser Stelle sollte ich anmerken, dass ich ein standhafter Verfechter der Theorie bin, dass Blutgruppe A lieber süß frühstückt und Blutgruppe B lieber zur herzhaften Alternative greift. Blutgruppen AB und 0 sind die Glückspilze oder auch Allesfesser genannt. Ich zähle zur dritten Kategorie und hatte im Hungrigen Herz also die Qual der Wahl. Vor allem vom Namen meines Gerichts angetan, entschied ich mich dann für "Der Gerät". Ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Aber auch die Speisen und Getränke der umliegenden Tische luden zum Wiederkommen und Ausprobieren ein. 
Auch zu späterer Stunde wird der Herzhunger gestillt. Mit Burgern, Nudeln oder Salatbowls, von denen der Bizeps sicher nicht schrumpft, ist auch hier für jedermann etwas dabei. 
Sowohl die Atmosphäre und Einrichtung des Hungrigen Herzens als auch die Bedienungen strotzen von Herzenswärme. Gerne kann man auch den ganzen Sonntag dort verbringen und von Frühstück über Mittagessen bis hin zu Kaffee und Kuchen alles ausprobieren. Aber nur, wenn man früh genug reserviert, denn voll wird es bestimmt. 
Besonderer Tipp: Eine Freundin von mir hat vor kurzem Manuel Neuer im Hungrigen Herz getroffen. Ob er wohl auch "der Gerät" genommen hat, oder lieber eine "Lady Bowl". Schaut vorbei und findet's heraus. 


Donnerstag, 5. Mai 2016

C'est parti pour Prague...

Ein Wochenende in Prag.

Seit meinem ersten Semester in Regensburg, plane ich einen Besuch in der nur drei Fahrstunden entfernten, tschechischen Hauptstadt. Ich war schon einmal mit meiner Familie dort, aber das ist schon so lange her, dass ich mich gerade noch an die Karlsbrücke erinnern konnte. 
Dieses Wochenende hieß es dann endlich: Auf nach Prag! Der Fernbus startete in Regensburg um 2 Uhr nachts und dank meiner Fähigkeit in jeder Lebenslage schlafen zu können, wachte ich erst kurz vor Prag wieder auf. Die Sonne ging gerade richtig auf und im dämmrigen Licht ließen sich einige Türme der Stadt und die Brücken über die Moldau erkennen. Trotz unserer Müdigkeit waren wir glücklich da zu sein. 
Auf der Suche nach dem Bahnhof, um unsere Rucksäcke zu verstauen, verliefen wir uns in den süßen Gässchen der Altstadt, entdeckten Gebäude und erreichten ungewollt die Karlsbrücke. Fast allein schlenderten wir also um kurz vor 8 über diese eindrucksvolle Brücke Richtung Prager Burg.

Die frische Morgenluft zauberte uns sogar ein bisschen Farbe in die müden Gesichter und der Aufstieg zur Burg, wärmte unsere Körper und löste die Verspannungen der Busfahrt. Oben angekommen, genossen wir den Ausblick über die Stadt und spazierten durch den Burghof, warfen einen Blick in den Veitsdom und versuchten in keiner der riesigen Reisegruppen verloren zu gehen.
Nach einer zweistündigen Frühstücks-bzw. Mittagspause in einem süßen, tschechischen Café mit Rührei und Gulaschsuppe, machten wir uns gestärkt auf die St. Nikolaus-Kirche anzusehen, die uns dann aber doch keine 70 Kronen (3€) für die Besichtigung wert war. Wir verbrachten lieber den Nachmittag in den Gärten des Wallensteinpalais zusammen mit Pfauen, Eulen und Touristen. Heute befindet sich im größten Palais der Stadt der Sitz des Senats. Die Gärten sich wunderschön gepflegt und luden uns dazu ein, es uns auf einer der Bänke gemütlich zu machen und den Blick auf die Prager Burg zu genießen.
Gegen Abend ergriff uns dann die entgültige Erschöpfung und wir machten uns auf den Weg in unser Airbnb. Zu unserem Glück fing es genau am Ende unseres Weges an zu regnen. Also verbrachten wir den Abend gemütlich bei Nudeln, Pesto und tiefgründigen Gesprächen und freuten uns auf guten Schlaf in richtigen Betten. 

Wie neu geboren, starteten wir dann in den Sonntag. Wir wollten das bekannte, jüdische Viertel Prags besichtigen. Leider war das aber aufgrund eines jüdischen Feiertags nicht möglich und wir liefen auf eigene Faust von Synagoge zu Synagoge. Schon von außen sind diese Gebäude wunderschön, aber wir hätten sie natürlich auch gerne von innen bewundert. Besonders, weil sich der April entschlossen hatte, seinem Namen alle Ehre zu machen. Von Schnee, über Regen bis hin zu strahlendem Sonnenschein bekamen wir bei angenehmen 0-4°C wirklich alles geboten, weswegen wir uns dann mittags im Café Mistral aufwärmen und stärken mussten.
Und weil es der Stärkung in dieser Kälte noch mehr bedarf, ließen wir uns als Nachtisch die tschechische Spezialität Trdelník (eine Art Baumstietzel; das Original ohne Nutella) schmecken.

Den leicht regnerischen Nachmittag verbrachten wir im neueren Teil der Stadt, der sich auch sehen lassen kann. Hier findet man das tanzende Haus, das durch beeindruckende Architektur wirklich wirkt, als würde es sich bewegen.
Zum Abschluss unseres kleinen Trips gaben wir noch unsere letzten Kronen für ein tschechisches Festmahl mit Gulasch, Sauerkrautgratin und Bier aus.
Vielen Dank an meinen #GermanFrenchSquad für dieses ereignisreiche, lustige Wochenende!
Prag im Frühling- ein Traum in Pastell