Sonntag, 17. Januar 2016

Mon métier de rêve...

Traumberufe hat man als Kind viele.
Ich wollte schon ganz früh Prinzessin werden. Nachdem ich den Sissi-Klassiker mit Romy Schneider das erste Mal gesehen hatte, stand fest: Ich will genauso leben und genau diese Kleider tragen. Der Berufswunsch änderte sich mit der Zeit zu einem nicht gerade realistischeren: Sängerin. Ich liebe Musik und gesungen habe ich auch schon bevor ich überhaupt sprechen konnte. Das Leben einer professionellen Sängerin konnte ich mir einfach nicht anders als perfekt vorstellen. Genauso wie das einer Hollywoodschauspielerin. Oder einer berühmten Schriftstellerin. Dann wollte ich Tierärztin werden, weil ich Tiere ja so liebe. Und Hotelfachfrau, weil ich dachte "Da wo andere Urlaub machen zu arbeiten, kann ja nur cool sein."


Und jetzt studiere ich seit zwei Jahren Deutsch-Französische Studien und frage mich, wie es danach weitergehen soll. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist groß: Von der Arbeit in deutsch-französischen Institutionen, hin zu internationalen Unternehmen, von der EU bis zum Goethe-Institut ist vieles dabei. Viel, was mich interessiert. Viel, was ich mir vorstellen kann. Viel- aber nichts konkretes.
In jeder meiner Bewerbungen schreibe ich, dass ich mich vielseitig begeistern kann. Das stimmt, nur ist das nicht unbedingt positiv.
Mein Praktikum in Berlin im Sommer war toll. Die Firma, die Arbeit, das Team, die Stadt, einfach alles hat zusammen gepasst und ich habe sogar das Angebot wieder zurückzukommen und dort einzusteigen. Obwohl alles so gut gepasst hat, sträube ich mich dagegen mich dafür zu entscheiden. So vieles gibt es, was ich noch nicht ausprobiert habe. Ich kann mich nicht dafür entscheiden, bevor ich nicht weiß, dass es auch wirklich das Richtige ist.

Aber wann weiß ich denn, dass ich genau DAS Richtige gefunden habe?
Und selbst, wenn es nicht gleich das Richtige ist, heißt es ja nicht, dass ich mein ganzes Leben nur einen Job machen werde. Ich meine heutzutage wechseln manche sogar noch mit über 40 ihren Beruf und schulen auf etwas völlig anderes um. Wir arbeiten noch so lange, also warum nicht mehrere Berufe und Branchen ausprobieren?
Ich weiß nicht warum, aber ich brauche immer noch meinen Traumberuf im Kopf, auf den ich hinarbeite. Wenn ich kein abgestecktes Ziel vor Augen habe, renne ich nur mit halb so viel Elan.
Wie kann ich denn ins Ziel kommen, wenn es gar kein Ziel gibt?
Wie schon Konfuzius sagte: "Der Weg ist das Ziel". Ich bin vielleicht noch nicht auf dem richtigen Weg, aber ich habe mich auch noch nicht verlaufen.

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