Dienstag, 23. Juni 2015

Bangkok...

Bangkok- die Hauptstadt Thailands. Eine 12-Millionen-Metropole auf dem Papier, in echt bestimmt noch viel größer. Hier scheint die von Abgasen verpestete Luft förmlich zu kochen. Hier, wo entweder ein Polizist in seine Trillerpfeife bläst oder ein Tuk-Tuk-Fahrer hupt. Man lebt in einer ständigen Lärmkulisse, sei es auf den Straßen, auf einem der vielen Märkte (wie z.B. dem Chatuchak) oder im riesigen Einkaufspalast Siam-Center. Diese Stadt lässt New York wahrscheinlich als Langschläfer dastehen, denn hier schläft es sich nachts nur mit Klimaanlage gut. Dieses Terrain ist nichts für Zartbeseelte. Der ständige Wechsel zwischen schwüler Hitze auf den Straßen der Stadt und der Kälte in den Einkaufszentren oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln erfordert starke Abwehrkräfte. Das so gut wie ausschließlich scharfe Essen stellt so manchen europäischen Gaumen auf die Probe. Und die Schnelligkeit und Unkontrollierbarkeit des Linksverkehrs wirft so seine Probleme auf.
Tief durchatmen- unmöglich- denn die heiße, schmutzige Luft ist wie Gift für die Lungen.

Und doch gibt es auch in dieser Stadt Oasen der Stille, wo Körper und Geist zur Ruhe finden. Dazu zählen das Jim Thompson Haus und der Lumpini-Park. Ersteres war der Wohnort des amerikanischen Unternehmers Jim Thompson, der sich nach dem Zweiten Wektkrieg in Thailand niederließ und Seide produzierte, bevor er in Malaysia auf mysteriöse Weise verschwand. Sein beeindruckendes Haus ist eine Mischung aus thailändischen, chinesischen und westlichen Kulturschätzen und von einem wilden, kleinen Dschungelgarten umgeben.
Der Lumpini-Park befindet sich auch mitten in der Stadt. Hier kann man im Grünen Sport treiben, Spazieren gehen, Tretboot fahren oder sich von riesigen Leguanen jagen lassen, was dann gar nicht mehr so entspannend ist.
Entspannung finde ich auch beim Schwimmen im traumhaften Dachterrassen-Pool des Gebäudes, wo meine Freundin wohnt. Oder bei einer zweistündigen Thai-Massage, bei der man weder reden noch sich bewegen muss. Oder auch in einem der Tempel, die noch nicht von Touristenmassen überlaufen sind und wo man die Kraft und Wichtigkeit der buddhistischen Religion noch spürt.
Kommt einem dann noch die Freundlichkeit mancher Thais zugute, schwebt man in einem Wolkenkratzer, über den Köpfen der Stadt auf Wolke sieben. Sei es ein Tuk-Tuk-Fahrer, der einmal nicht versucht seine Kunden abzuzocken. Sei es ein netter, älterer Herr, der einer Europäerin hilft den Weg zu finden. Oder sei es einfach nur eines dieser berühmten thailändischen Lächeln, das einen die Lautstärke und Geschwindigkeit seiner Umgebung vergessen lässt.
"Dschungel" vom Jim Thompson Haus
Lumpini Park
Blumenmarkt "Pak Khlong Talad"
Ein absoluter Insidertipp zum Entspannen und Gut-und-günstig-Essen: das im River View Guest House beherbergte Restaurant River Vibe. Hier kann man sich in eines der Sofa schmeißen und den Blick auf den Fluss und die Stadt genießen. Der Weg dorthin ist im verwickelten Chinatown der Stadt nicht ganz einfach zu finden. Am besten macht man sich Screenshots von Google Maps und frägt sich bei den Thais durch. Die sind meistens sehr freundlich und erklären den Weg.
River Vibe 

In meinem Fall heißt Bangkok: Wiedersehensfreude und gemeinsame (wenn auch nicht ausnahmslos positive, aber wir haben überlebt und werden uns gemeinsam in 10-20 Jahren daran erinnern) Erlebnisse mit einer langjährigen Freundin, die in dieser bunten Stadt ihren Weg gefunden hat.

Dienstag, 9. Juni 2015

Toi, moi et la montagne...

Das lange Wochenende nutzen mein Freund und ich um uns davon zu stehlen. In trauter Zweisamkeit verbrachten wir vier wunderschöne, sonnengetränkte Tage in Österreich, genauer gesagt auf der Zirbenhütte in Forstau am Dachstein.
Diese Hütte war wirklich mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt und gleichzeitig kam ein Gefühl von uriger Gemütlichkeit auf.
Nachdem wir Donnerstag die Hütte bezogen hatten, ließen wir den Nachmittag über im kühlen Nass des Schladminger Erlebnisbades die Seele baumeln. Dank der Dachstein-Tauern Sommercard bekommt man so gut wie alle Schwimmbäder und viele andere Attraktionen in der Umgebung umsonst.
Am Freitag profitierten wir vom guten Wetter und überstanden einen waghalsigen Klettersteig ("Hias" in der Silberkarklamm), um danach ein deftiges Mahl auf einer Berghütte zu genießen und unsere Blessuren in einem eiskalten Gebirgssee zu kühlen.
Samstag wollten wir den Dachstein erklimmen, was dann leider nicht möglich war, weil die Gondel dafür im Voraus reserviert werden musste. Als Alternative machten wir dann eine Wanderung zur Südwandhütte und beachten und badeten im Freizeit-Beach-See Ramsau.
Sonntag hieß es dann leider schon wieder Abschied nehmen von unserer Hütte und der Zweisamkeit, die wir nach so langer, räumlicher Trennung in vollen Zügen genossen.
Zum Abschluss fuhren wir noch mit der Gondel auf den Hochwurzen und genossen die Aussicht auf das Dachsteinmassiv und das traumhafte Wetter.
Auf dem Heimweg kamen wir leider ein großes Bisschen in den Rückreiseverkehr und die G7-Gipfel Kontrollen. Mit einem kurzen Stop am Chiemsee, wo wir uns nicht wirklich abkühlen konnten, weil der See gegenüber unseren Bergseen nicht wirklich kalt war, kamen wir dann spätabends an und saßen noch entspannt auf der Terrasse, bis der Montag sich mit einem riesigen Gewitter ankündigte.

Nach diesem tollen Wochenende freue ich mich schon wieder auf meine nächste Reise, die am Donnerstag beginnt und, die mich ein bisschen weiter wegführt. Ich werde natürlich von allen Abenteuern, Erlebnissen, Bekanntschaften und Überraschungen hier berichten.