Sonntag, 7. Dezember 2014

La Fête des lumières à Lyon...

Eine Stadt erleuchtet die Nacht.

Wie schon angekündigt waren wir am Nikolaustag in Lyon und bewunderten die Lichtprojektionen in der ganzen Stadt. 

Die Fête des lumières in Lyon gibt es seit 1643. In diesem Jahr hat die Jungfrau Maria der Legende nach die Stadt Lyon von der Pest befreit. Um Maria zu danken, stellen die Lyoner jedes Jahr am 8. Dezember eine Kerze in ihr Fenster. Neben der Basilika von Fourvière kann man den erleuchteten Schriftzug: "Merci Marie" lesen, der ebenfalls auf den Ursprung des Fests hinweist. 
Das Fest hat sich inzwischen in ein kommerzielles Ereignis entwickelt und auch die Dauer hat sich auf mindestens ein Wochenende ausgeweitet. Dieses Jahr findet das Festival vom 5.12 bis zum 8.12 statt.
Wir starteten also Samstagmorgen schon früh nach Lyon, um vor der Lichtershow die Stadt im Hellen nochmal zu bewundern. Wir wurden von einer echten Lyonerin in der Stadt herumgeführt und gingen wieder im Kaffee Berlin (Post mit Beschreibung des CafésMittagessen. Das Wetter hatte sich entschieden, den Dezember gebührend zu zelebrieren und war richtig eisig geworden, sodass ich froh war meine Wanderschuhe mit einer Extraportion dicker Socken angezogen zu haben. 
Ausgiebig im Restaurant aufgewärmt, bummelten wir über den Weihnachtsmarkt, wo wir uns einen guten und günstigen Glühwein gönnten.

Danach ging es weiter in die Innenstadt, die sich immer mehr mit Menschen füllte, die nur für die Illuminationen gekommen waren. 
Für das ganze Wochenende werden insgesamt 2-3 Millionen Menschen in Lyon erwartet. 
Als es dann so langsam dunkel wurde, bemerkte man die Menschenmassen immer mehr. 
Die erste Show schauten wir uns auf dem Place Bellecour an, wo das Riesenrad und die umliegenden Häuser als Leinwand für die gezeigte Weltreise dienten. 
Danach machten wir uns als menschliche Kette, Hand in Hand, auf den Weg zum Rathausplatz. Die Gassen und Straßen waren alle unterschiedlich beleuchtet und auf den kleinen Plätzen waren ebenfalls kleinere Lightshows. An jeder Ecke wird von Einheimischen vin chaud (Glühwein) und Crêpes oder andere Kleinigkeiten verkauft. Der Glühwein, den ich getrunken habe, war überall wirklich lecker und kostete immer so um die 2€.

Die Illumination auf dem Rathausplatz hatte als Thema eine Mischung aus Tanz und Malerei und beeindruckte mit Farbenspiel und stimmungsvoller Musik. 
 Weiter zog die Menschenkette zu einem kleinen, süßen Platz, wo wir dann selber mit Tanzen
an der Reihe waren. Zu Schwanensee, dem Nussknacker oder Can Can schwungen wir grazil das Tanzbein und amüsierten uns prächtig. 


Die nächste Show, auf die wir stießen, war ein interaktives Glücksspiel. Wie im Casino konnte man hier sein Glück auf die Probe stellen. Mit einem Knopf konnte man den einarmigen Banditen, der auf eine Hauswand projiziert war, bedienen und vor den Augen aller sehen, ob man den Jackpot knackte. Weil die Schlange der Spieler sehr lang war und uns die eintönige Spielmusik nervte, machten wir uns auf zu unserer letzten Station.
Auf der Außenseite der Cathédrale Saint-Jean-Baptiste wurde ein farbenfrohes Lichtspiel im Takt von klassischer Musik gezeigt. 
Nach diesem gelungenen Abschluss machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück zu unserem Bus. 
Obwohl wir nur einen klitzekleinen Buchteil der über 70 Shows in der ganzen Stadt gesehen haben, waren wir alle ausnahmslos begeistert. Die Fête des lumières ist ein außergewöhnliches Ereignis, das man unbedingt einmal erleben sollte. Das Beeindruckende ist, dass dieses Fest nicht nur von wenigen Lyonern organisiert und unterstützt wird, sondern das wirklich die ganze Stadt daran teilnimmt und mithilft. Sei es nur beim Glühweinverkauf oder beim Kerzenaufstellen. 


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